„Doc! Sie altes Ferkel“
Keine Ahnung, wer da redet. Muss erst mal wach werden. Will aber nicht. Sicher ein Traum.
„Doc. Nun tun Sie mal nicht so. Wachen Sie endlich auf, sonst mach ich hier ein Heidentheater, dass ihr italienisches Flittchen gleich wieder verschwindet!“
Jetzt bin ich wach. Maria liegt neben mir. Sie atmet gleichmäßig, Schläft wie ein Baby. Sie ist schön.
„Jetzt is aber gut. Hören Sie auf die Kleine anzuglotzen. So doll war die Nummer nu auch nicht. Würd mal sagen ne mäßige drei. Nicht schlecht, aber auch nicht berauschend. Meine Frau wär da allerdings kritischer! Ha Ha Ha“
Jetzt bin ich wach und meine Augen spähen durch den Raum, um den Beischlafkritiker dingfest zu machen. Langsam wird mir klar, mit wem ich es zu tun hab. Es ist mein Chef. Ober-Über-Redakteur der allseits beliebten Tageszeitung GOOOF. Auflage weltweit knapp 500 Millionen. Meinungs- und Machtmacher von Singapur bis Bosten und zurück.
„Doc Sie Blödmann. Sie können mich nicht sehen. Zumindest nicht, wenn ich das nicht will.“
Langsam wird mir die feiste Hackfresse wieder gegenwärtig und ich hoffe, dass er seine Drohung nicht wahr macht. Vossnessen ist ein Riesenarsch, ein Kotzbrocken und zugleich einer der einflussreichsten Männer der Welt. Vossnessen spricht mit mir:
„Sie Dumpfbacke scheinen ja alles zu vermasseln, was man Ihnen anvertraut. Erst nageln Sie die bekloppte Deutsche und jetzt diese italienische Lesbe. Hatten Sie denn auf der Erde nicht genug Auslauf? Na egal, Ist ihre Sache, wo Sie sich einen Tripper holen.“
Langsam fällt es mir wieder ein. Die letzte schleimige Umarmung bevor es auf die Mission ging. Der schweißnasse Händedruck an meinem Hals. Der klebrige Daumen, der mir fast bis ans Ohr hochfährt und dann kurz zudrückt. Der kurze Schmerz, als ob ein Pickel ausgedrückt wird. Das widerliche Streicheln über die schmerzende Stelle. Die geflüsterten Worte: „Wir lassen Sie nicht allein.“