Die Ebene 96


Und weitergekommen? Naja, wenn nicht ist auch nicht schlimm. Geht mir ja auch so, wenn doch, dann sollte die Leserin sich sofort hinsetzen und ein Philosophiebuch schreiben. Hat nämlich ne Menge zu bedeuten so eine Ebene. Keine Hügel zum Beispiel. Aber mal genug des Geturtels. Sechs Tage nach dem ich meinen unvollendeten Denkprozess über die Ebene begonnen hab, schleichen die Meteoriten immer noch in Zeitlupe auf das Raumschiff zu. Der Antrieb funktioniert noch immer nicht und wir haben uns mehr oder weniger dran gewöhnt. Bens Erscheinung rückte gestern kurz ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Alle wollten wissen, wie´s denn so geht und ich musste Ben zur Beruhigung seiner Bewunderer noch mal gründlich untersuchen. Nein ihm fehlt nix. Alles optimal. Sylvia und Maria haben sich einen naiven Spaß daraus gemacht, ihm passende Kleidung zu entwerfen und schneidern zu lassen. Das geht dank der 3-D-Fräse.Jetzt läuft Ben rum, wie ein zu groß geratener Römer aus nem Asterix-Comic. Tausenschönchen und der Schwede haben sich ständig in der Wolle wegen irgendeiner Programmierzeile. Zum Glück hat Svende wieder das Saufen angefangen, bzw.  nicht all zu lange aufgegeben. Jetzt sackt er einfach vornüber und schnarcht, während die Deutsche auf ihn einzackert. Da sie ja nicht blöd ist, dauert das aber nicht allzu lang, Dann schiebt sie seinen verwachsenen Körper beiseite und geht seine Programmierung Schritt für Schritt durch – hab sie mal dabei beobachtet – und ändert mal hier was, mal da was, um am Ende alles wieder rückgängig zu machen. So kommen wir hier nie weg und mir ist das mittlerweile auch ganz recht. Smerg übrigens auch. Er hat ein Auge auf Maria geworfen oder umgekehrt. Dummerweise scheinen beide nicht allzu erfahren in Leibesdingen zu sein und so bleiben sachdienliche Leibesübungen noch in weiter Ferne. Ich habe wieder die Arbeit an dem Inder und der Russin aufgenommen, was heißt, dass ich den Inder zum zweiten Mal obduziert habe und die Russin das erste Mal. Bei beiden Obduktionen bin ich so gründlich vorgegangen, dass ich sicher schwachsinnig geworden wäre, wenn ich nicht ab und zu an des Schweden Schnaps genascht hätte. Die Nächte waren dann trunken und einsam. Zurzeit brauche ich keine Körperkontakt. Hoffe mal, dass sich das wieder ändert.

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Über dieebene

tv-autor, journalist, filmemacher
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