Die Ebene 85

Sylvia muss scher schlucken. Doch dann begrüßt sie Ben betont herzlich. Die Umarmung allerdings misslingt ein bisschen. Sie kann seinen gigantischen Brustkorb nicht umfassen und so sieht es etwas hilflos aus. Die anderen nehmen kaum Notiz von Ben, was nicht wundert, haben sie doch grade mal drei Minuten Zeit, den Hauptantrieb in Gang zu bekommen. Syliva weißt uns ein:

„Diese Bekloppten“ hier weisen ihre Augen in Richtung Svende und Tausendschönchen, „haben die Software für den Antrieb neu programmiert. Anscheinend gab es da einen Fehler, der das erneute Starten der Hauptraketen verhindert.“

Ben versucht seinen Platz neben Miller einzunehmen, doch der Sessel ist ihm zu eng und so hockt er sich auf die Lehne. Es reicht ein kurzer Blickkontakt mit Miller und er fährt mit den Fingern über verschieden Knöpfe, Regler und Schalter. Ohne jedoch auch nur einen umzulegen oder zu drehen. Ist wohl alles schon erledigt und er orientiert sich nur. Jetzt nimmt die Deutsche wieder Notiz von ihm.

„Ok, wir sind fertig. Miller es wäre angebracht, wenn Se jetzt die Triebwerke starten und das Schiff aus dem Gefahrenbereich rausholen.. Ben, ich hoffe Sie sind eine Hilfe.“

Seinen Zustand kommentiert sie nicht weiter.

Miller und Ben werden jetzt aktiv, Miller schaltet seine wahnwitzige Knopfarie. Ben bellt ihm verschieden Zahlenwerte und Bestätigungen zu. Dann drückt Miller auf den großen Knopf. Wir anderen starren gebannt auf die beiden. Mehr zu sehen gibt es hier ja auch nicht. Das Blöde ist, dass sich trotz des tollen Einsatzes nichts verändert. Ich schaue auf die Batterie Monitore, die auf den Anschwirrenden Meteoritenschwarm gerichtet sind. Irgendwann sollten die ja mal erscheinen. Smerg bemerkt das.

„Etwa 30 Sekunden vor dem Aufprall können sie von den Teleskopen erfasst werden. Dann sind sie aber immer noch ein gutes Stück weit weg.“

„xx Kilometer.“ Schaltet sich Tausendschönchen ein. Gleichzeitig blickt sie zu Ben und Miller rüber.

„Haben Sie den Hauptantrieb gestartet?“

„Ja!“ antwortet Ben „Nur es passiert nichts!“

„Hab ich auch gemerkt!“

Die Deutsche ist tatsächlich ein bisschen aus der Fassung. Vor ihren Augen rasen die Programmzeilen entlang. Der Schwede neben ihr macht es ihr gleich. Sylvia steht neben mir. Zum ersten mal seit der Meteoritenwarnung wird mir klar, dass es gleich vorbei sein wird. Ich rücke ein bisschen an Sylvia ran, schnappe mir ihre Hand und drücke sie. Sylvia drückt zurück und lässt nicht los.

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