Die Ebene 67


17 Minuten! Das ist weiß Gott nicht viel Zeit. Aber auch nicht unendlich wenig.

„Steht da was zu dem Niguma?“

„Nix! Rein gar nichts. Kurz vor seinem Tod, also sagen wir mal eine Stunde davor – hat der Inder zwar einige Dateien angelegt, doch es ist nichts mehr gespeichert. Er hat sich anscheinend richtig Mühe gegeben, sie wieder verschwinden zu lassen.“

Ich schaue Smerg fragend an.

„Naja, ich kann zwar erkennen, dass Dateien angelegt wurden. Doch sie sind nicht mehr da. Vielleicht kann ich da noch was finden, aber ich bin in so was auch nur ein Amateur. Kennst du nicht einen Computerfreak? Ich meine als Journalist kommt man doch gut rum.“

„Naja, geht so. Was den Computerspezi angeht, da fällt mir nichts ein. Es gab da zwar eine Kollegin, die mal was über eine Firma gemacht hat, die defekte Festplatten repariert haben. Aber die bräuchten halt die ganze Festplatte und die können wir ja nicht so einfach verschicken.“

„Die Festplatte ist ja auch nicht mechanisch kaputt. Wir könnten doch versuchen eine 1:1 Kopie zu erstellen und diese Daten dann übertragen. Sollte eigentlich kein Problem sein.“

Ich will die Leserin jetzt nicht mit weiteren Details unserer Datenrettungsaktion langweilen. Deswegen in kurz. Smerg schafft es, die Kopie zu erstellen. Ich schaffe es meine alte Liebe anzurufen und sie um die Adresse der Computerfuzzis zu erleichtern. Wir übertragen die Daten und müssen laut Aussage des Schwachsinnigen am anderen Ende der Strippe mindesten drei Tage warten. Vielleicht sogar vier.

Ich nehme mir vor, die Zeit zu nutzen und den Inder mal wieder aus dem Froster zu holen. Vielleicht ist mir bei der Obduktion was entgangen. Doch bevor ich mich um die Toten kümmer, sollte ich nach den Lebenden schauen: Ben.

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