Ein Schatten fällt auf meine Blickfeldkacheln. Anscheinend hat jemand die Dusche betreten. Puuh wurde auch Zeit. Instinktiv versuche ich den Kopf zu drehen. Klappt nicht. Der Schatten wird größer. Warum dreht der Depp nicht die Dusche aus oder wenigstens auf warm. Ich versuche eine Reflexion zu erheischen, die mir sagt, wer es ist. Doch ich kann nur den Schatten sehen. Eine Hand fühlt an meinem Puls. Endlich ist das Wasser aus. Die Person dreht meinen Kopf herum. Es ist Ludmilla. Sie hebt mich vom Boden, als sei ich ein Kleinkind. Dabei wiege ich gut 80 Kilo. Sie spricht kein Wort. Sie legt mich auf die Holzbank im Umkleidebereich und wickelt ein dickes Badetuch um meinen Körper. Soweit ich das beurteilen kann, bin ich vollkommen schlapp. Ohne Spannung. Sie nimmt mich wieder auf. Kurz darauf bin ich in der Krankenstation. Maria und Smerg schauen auf mich herab. Ich höre, wie sie meinen Zustand diskutieren. Wenigstens haben sie erkannt, dass mir kalt ist. Mein Bett ist beheizt und ich spüre, wie mir langsam wärmer wird. Eine Infusion stabilisiert meinen Kreislauf. Am Geräusch der Technik an die ich angeschlossen bin erkenne ich, dass es nicht allzu schlimm um mich steht. Warum ich allerdings gelähmt bin bleibt erst mal ein Rätsel. Maria macht sich anscheinend gerade schlau. Smerg redet auf mich ein. Ich versuche ihm mit meinen Augen zu signalisieren, dass ich ihn verstehe. Von nebenan höre ich Ben:
„Sacht mal, was ist denn mit Doc los? Der sollte jetzt nicht auch noch ausfallen!“
Warum der wach ist, ist mir ein Rätsel. Hoffe da ist alles gut. Maria sollte eigentlich dafür sorgen. Aber jetzt ist sie mit mir beschäftigt.
„Tja im Moment wissen wir nur, dass der einzige echte Mediziner an Bord unterkühlt ist und vollkommen gelähmt. Die Augen blicken starr, scheinen aber zu funktionieren. Zumindest sieht es ein bisschen so aus.“