Die Ebene 36


Denke mal, ich muss kurz erklären, was da los ist und warum wir nicht länger über alles gesprochen haben. Erstens: Wir hatten keine Zeit. Zweitens: Habe ich kein Wort von dem verstanden, was mir Svende zur Begründung der misslichen Lage später erzählte. Nur soviel, dass die Laser in mehr oder weniger elliptischen Kreisen den Raum im Ablationszylinder vermessen müssen, um den entscheidenden Einstellwerte des Antrieb neu zu bestimmen. Dieser Vorgang ist äußerst kompliziert und kann nicht angehalten werden. Zumindest nicht mit der Software, die zurzeit verfügbar ist. Ein Update sei sicher irgendwann möglich nur sei es nicht klar, ob das funktionieren würde. Auf jeden Fall sei es ein so außergewöhnlicher Schaden, dass nur ein einziger Messvorgang vorgesehen ist. Ben ist da rein geraten, weil der Messvorgang nicht ferngesteuert werden könne. Er musste alles von Hand starten. Warum er dafür ausgerechnet in den Strahlengang der Laser gehen musste ist ein Rätsel. Aber so wie der Zylinder konstruiert ist, könne es auch gut sein, so Smerg, dass es gar nicht anders ginge. Dabei zeigt er mir eine Skizze auf dem Bildschirm, die verdeutlicht, dass es eigentlich unmöglich ist, nach Einschalten des Messvorgangs wieder den Zylinder zu verlassen. Alles was sich darin befindet wird in die Messung einbezogen. Also auch Bens Körper. Hätte Ben es aus dem Zylinder geschafft, wäre die Messung im Eimer. Damit ihm das nicht gelingt ist oben am Zylinder eine Art Irisblende, die den Raum verschließen soll, sobald das Messprogramm gestartet wurde. Der 1. Offizier war aber schneller, als vorgesehen und gelangte so in die schließende Iris. Die Laser bewegen sich seitdem durch den Raum und treffen ab und an auf den armen Ben. So ist die Situation und wir können sie nicht ändern, wenn wir überleben wollen.

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